Donnerstag, 20. Mai 2010

Einfach ein Gesicht



Einfach nur ein Gesicht? Wenn man genau hinsieht sieht man ein zufrieden neugieriges Pferd mit einem Wunsch... Es erstaunt mich immer wieder, wie wenig von dem, was Haflingern so allgemein nachgesagt wird (dumm, stur, verfressen, apathisch, langweilig körperunbewusst) in meinen steckt. Es stellt sich hier also die Frage, ob nicht in fast jedem Pferd mehr steckt, als man wahrnehmen will. Nach jahrelangem engem Zusammenleben mit meinen Pferden bin ich zu der Überzeugung gelangt, dass die Pferde sehr viel über uns wissen und sich auch Gedanken über uns machen! Einige Erlebnisse in der Richtung scheinen dies zu bestätigen! Ein Beispiel: Wir standen einmal in einer Gruppe in einem Reitplatzeingang, der nur mit einem Balken verschlossen war! Darauf eine Stute, die sehr intelligent und spritzig war. Unter der Menschengruppe, die so die Stute beobachtete, war ein Mensch, der Angst vor Pferden hatte, und was soll ich sagen, die Stute wollte gerne über die Reitplatzabsperrung springen und welchen Platz hatte sie sich wohl ausgesucht???? Genau den, wo der Mann mit Angst vor Pferden stand. Er wich auch promt zur Seite. Das war wirklich so gezielt angegangen, dass das Pferd genau gewusst hat, dass diese Stelle die einzige Chance war. Sie nahm Maß und lief auf ihn zu, überlegte es sich dann aber doch noch... Ich könnte etliche solcher Situationen schildern, wo ein Mensch mit einem Pferd solche Erfahrungen machen musste, ob er ausgetrickst wurde, oder nur sauber eingeschätzt... egal, aber Pferde wissen über uns Bescheid! Das sollte uns zu denken geben!
Oft unterschätzen wir das Pferd, aus Gedankenlosigkeit oder aus Unvermögen sie für genauso intelligent zu halten wie uns selbst. Sie ticken anders aber nicht schlechter!

Wie sich die Bilder doch gleichen!




Man denkt bei diesen Aufnahmen: Ja der Hund und das Pferd... Aber es sind zwei Hunde und ein Pferd! Das Bild im Schnee ist mein jetziger Corgi "SomberSong" und das andere Bild zweigt meine erste Corgihündin "Yellie". Es ist erstaunlich, wie der Corgi doch veranlagt ist zu treiben, und Nathan hat das immer als Spaß aufgefasst und mitgemacht. Der Brave..

Mittwoch, 19. Mai 2010

Was ich diesem Pferd verdanke...




...das kann ich in Worten nicht beschreiben.
Diese Haflingerstute hatte sich schon als Zweijährige in mein Herz geschummelt... aber damals stand sie NICHT zum Verkauf! Man soll ja nie nie sagen... und zwei Jahre später hatte sich das Zuchtziel geändert. Araboisierte Haflinger wurden nun verteufelt, waren schwer absetzbar und daher als Zuchtstute nicht tragbar??? Was für ein Irrtum! Was für ein Glück für mich. Die Besitzer brauchten dringen ein neues Auto... und so kam mein heißersehnter Traum in meinen Besitz. Svea war konventionell eingeritten und daher sehr zappelig. Ich war damals noch weit weg vom Reiten mit feinen Hilfen. Sie hat mich im Verein mit einem erstklassigen Reitlehrer in die Kunst des Reitens mit feinen Hilfen eingeweit! Alle wertvollen Reitergeheimnisse, die ich kenne, habe ich von ihr erfahren. Sie wurde mein Leib- und Magenpferd...
Sie war mütterlich warmherzig, verzieh mir meine Fehler, brachte mir 8 Fohlen (darunter einen gekörten Hengst) und adoptierte ganz zum Schluss noch ein Shetlandponyfohlen, doch davon später... Was für eine Stute!
Mit 23 Jahren hat sie mich vor zwei Jahren verlassen und der Platz in meinem Herzen ist noch immer leer.

Lipizzaner - Leichtigkeit in Weiß



Babsie... zur Zeit des Fotos ca 13 Jahre alt war die erste Lipizzanerin, die uns mit ihrem Charme völlig einfing. Sie und ihre Tochter kamen aus Slovenien zu uns und haben unsere Zucht begründet. Sie stammen aus der Stutenfamilie der Afrika und aufgrund ihrer Herkunft von privaten slovenischen Züchtern erhielten sie traditionell den Stutennamen Barbana. Barbana XI (Babsie) hat bereits einen gekörten Sohn und ihre Tochter Barbana XII, die uns wieder verlassen hat, brachte uns unsere neue Stammstute Afrika, die ich auch noch vorstellen werde! Heute ist Babsie schon 27 Jahre und die Jahre haben ihre Spuren hinterlassen. Undenkbar, dass wir irgendwann ohne sie sein müssen...
Lipizzaner, ja was soll ich sagen? Federn im Wind... Leichtigkeit mit äußerster Empfindsamkeit... Höchste Intelligenz... Nicht einfach und doch immer wieder traumhaft. 400 Jahre nachvollziehbare Geschichte blicken einen an. Das berührt tief!

Dienstag, 18. Mai 2010

Nathan



Es wird ja Zeit, dass ich Euch meine Pferde vorstelle. Hier seht Ihr Nathan seines Zeichens Haflinger Kohlfuchs. Er ist mittlerweile 21 Jahre alt und seit seinem dritten Jahr bei uns. Er ist ein gekörter Deckhengst mit Leistungsprüfung abgelegt in Münster Handorf. Daran schloss sich seine weitere Ausbildung an! Wie Ihr seht kann er sehr schön piaffieren und die Arbeit am langen Zügel bekommt ihm auch jetzt noch! Er ist das ausgewiesene Pferd von meinem Mann, denn die beiden lieben sich heiß und innig. Es hat uns immer gereizt zu beweisen, was auch ein angeblich minderbemitteltes Pferd (siehe sämtliche Vorurteile über Haflinger) so alle leistet, wenn der Reiter und Ausbilder weiß, was er tut. Vielen Reitern konnten wir damit Mut machen es doch auch zu probieren, und inzwischen tut sich in der Freizeitreiterszene Gott sei Dank etwas. Leider sind es immer noch zu wenige, die die Intelligenz ihres Pferdes voll ausschöpfen. Schade, dass so viele intelligente Pferde noch immer vor sich hin vegetieren. Nathan hat jedenfalls einen Heidenspaß am Steigen und darf das auch, weil er es nur auf Kommando tut. Er liebt es sich zu beweisen und ist manchmal kaum zu bremsen, wenn er wieder zeigen darf, was er alles kann.
Ich habe von ihm gelernt, dass jedes Pferd sein "coming out" braucht. Er hat mich auch gelehrt, die Intelligenz eines Pferdes mit anderen Augen zu sehen... Dazu später!

Ein neuer Blog - brauchen wir den überhaupt?



Heute mache ich mein Vorhaben wahr und blogge über das, was mir in der Reiterszene so auffällt. Es wird auch Kritik hageln! Das kann unangenehm werden! Aber ich berichte auch über Reiter, und solche, die es werden wollen, die noch richtig Gedankenschweiß investieren, um es ihrem Pferd recht zu machen! Wohlgemerkt - und hier haben wir die erste Kritik - nicht jene die nach schlechtem Reiten nur eine der "selbsternannten Therapösen" holen, sondern die, die sich mit gutem fundiertem Unterricht anstrengend weiterbilden. Die die sich selber bilden, um zu wissen, um was es geht! Die also die Verhältnisse bessern wollen...
In lockerer Folge streue ich auch Übungen ein, die geeignet sind um Pferde sinnvoll zu gymnastizieren.
Gerne beantworte ich auch Fragen, die sich aus der Ferne beantworten lassen. Und schöne Bilder wird es hier geben. wer mir gelungene Bilder der schönen Reiterei zur Verfügung stellen mag, sei herzlich eingeladen dazu. Meilensteine der Reiterei im Bild nehm ich gerne an! (seien sie auch noch so klein)
Und ich begleite meine Schüler auf ihrem Weg in die Unabhängigkeit mit Fotos ihrer Fortschritte.
Ich hoffe, diese Mischung gefällt Euch und Ihr lest gerne, was ich zu vermelden habe.